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Die Private Krankenversicherung – ein veraltetes System?

PKV
© Photo-K – Fotolia.com

In Deutschland sind mehr als 30 Millionen Menschen zumindest zum Teil privat versichert. Eine private Krankenversicherung bietet viele Vorteile, ist aber oftmals teuer und kann, besonders bei selbstständig tätigen Versicherungsnehmern, aufgrund der einkommensunabhängigen Beitragshöhe oftmals zu finanziellen Problemen führen. Stiftung Warentest hat nun die Angebote der Privatversicherer unter die Lupe genommen und Schwächen sowie Stärken derlei Tarife aufgezeigt. Ein Fokus lag dabei vor allem auf den Leistungen der einzelnen Tarife und weniger auf den Kosten der Policen.

Ungewisse Zukunft

Die private Krankenversicherung hat es in Deutschland zur Zeit alles andere als leicht. Zum einen bildet sich eine immer größere, inzwischen teils überparteiliche Front, welche gegen den Bestand einer privaten Krankenversicherung als solche wettert und deren Daseinsberechtigung heutzutage auf lediglich historische Aspekte regrediert. Der Fortbestand einer „Reichenversicherung“ ist dem Sozialstaat Deutschland nicht mehr angemessen und diesem Umstand muss durch eine so genannte Bürgerversicherung im Rahmen einer Verschmelzung der privaten und gesetzlichen Krankenkasse abgeholfen werden. Doch dieser radikale Schrei nach Veränderung einiger Politiker zeugt, zumindest in der heutigen Zeit, von einem übertriebenen Enthusiasmus, zumal die private Krankenversicherung mit ihren Angeboten in der jüngeren Vergangenheit immer attraktiver für das „gemeine Volk“ wurde. So ist zwar die Verdienstgrenze für Angestellte, welche in die PKV wechseln wollen, angehoben worden, anderseits sind aber parallel immer mehr günstige Tarife eingeführt worden. Diese sind allerdings teils nur mit Vorsicht zu genießen warnt zum Beispiel der Verbandschef der privaten Krankenversicherungen Reinhold Schulte. So sind diese Billigtarife leistungstechnisch oft schlechter ausgestattet als deren gesetzliches Pendant. http://www.privatekrankenversicherung-rechner.net/

Zum anderen hat die private Krankenversicherung nun seit geraumer Zeit mit so genannten „Nichtzahlern“ zu kämpfen. Dabei handelt es sich um Privatversicherte, welche finanziell nicht mehr in der Lage sind, die statisch gleichhohen Versicherungsbeiträge ihrer privaten Krankenversicherung zu bedienen. In früherer Zeit wurde diese Personengruppe bei beständiger Nichtleistung der Beitragszahlungen aus der privaten Krankenkasse ausgeschlossen. Inzwischen wurde aber im Rahmen der letzten Gesundheitsreform gesetzlich normiert, dass Personen in Deutschland nicht gänzlich ihren Krankenversicherungsschutz verlieren dürfen. Somit ist es den privaten Assekuranzen in vielen Fällen nicht möglich, die Versicherungsverträge mit nicht liquiden Kunden zu lösen. Dabei entsteht den Unternehmen jährlich ein hoher Schaden. Zurzeit wird in der Politik über dieses Problem debattiert, aktuell werden nicht zahlungsfähige Versicherungsnehmer oftmals in leistungsschwächere Grundtarife umgestuft.

Vergleich der Leistungsversicherung

Trotz dieser Miseren verzeichnet die private Krankenversicherung den höchsten Mitgliederstand seit Bestehen. Immer mehr Leute wollen sich dem vermeintlichen Privileg der privaten Krankenversicherung hingeben. Doch inwieweit eine solche Police wirklich besser als der gesetzliche Schutz ist, muss getestet und individuell angepasst verglichen werden. Ein solcher Versicherungsvergleich ist etwa bei TopTarif.de möglich. Entscheidungskriterien für den zu zahlenden Beitrag sind zurzeit hauptsächlich das Geschlecht, das Eintrittsalter, die Berufsgruppe und der allgemeine gesundheitliche Zustand des potenziellen Privatversicherten. Einschränkend sei hier ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs erwähnt, welches die Geschlechterungleichbehandlung als unzulässige Diskriminierung im Rahmen des europäischen Gleichbehandlungsgrundsatzes deklariert und in diesem Zusammenhang den Assekuranzen bis Ende diesen Jahres eine Anpassung ihrer Tarife unter Berücksichtigung des Gleichbehandlungsgrundsatzes nahelegt.

Der Vergleich der Stiftung Warentest in ihrer Ausgabe 03/2012 soll den Leser nun vor allem den jeweils leistungsstärksten Tarif aufzeigen. Dafür hat die Ratingagentur eine Art Checkliste entwickelt, welche dem Kunden einen transparenten Überblick über alle Leistungen der unterschiedlichen Tarifstrukturen liefern soll. Denn mit der Wahl der richtigen Police und den individuell anpassbaren Zusatzleistungen kann man die eigene Versicherung optimieren und Kosten reduzieren. So gibt es beispielsweise Tarife, welche dem Kunden eine Teilrückvergütung garantieren, falls dieser über einen bestimmten Zeitraum keine Leistungen in Anspruch nimmt, also keine ärztliche Versorgung benötigt. Mit einem Vergleich einen guten Versicherer finden auf privatekrankenversicherung-rechner.net