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Studium auf Kredit kann sehr teuer werden

    Selbst für junge Leute, die auf kein finanzielles Polster zurückgreifen können, ist ein Studium Dank Kreditangeboten möglich.

    Diese sind oft günstig und die Rückzahlungstermine bewegen sich in einem weit gesteckten Rahmen. Aber Verbraucherschützer raten, die Angebote für Studienkredite aufmerksam zu prüfen.

    Naturgemäß verfügen Akademiker schon einige Jahre nach ihrem Studienende über ein höheres Einkommen. Daher sollte man, wenn man nur über wenige finanzielle Mittel verfügt, durchaus diesen Weg zur Finanzierung eines Studiums in Erwägung ziehen. Die meisten Anbieter von Studienkrediten zahlen feste Beträge monatlich aus. Für die Rückzahlung bleibt oft viel Zeit, mitunter beginnt diese erst nach 25 Jahren. Die Dauer eines Studiums wird aber fest vorgeschrieben. Der Großteil der Kreditinstitute gewährt sie nur für die Regelstudienzeit. Hinzu kommt, dass die Studenten den Banken ihre Leistungsscheine vorlegen müssen und über den Studienverlauf informationspflichtig sind.

    2004 begann die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit dem ersten Angebot für Studienkredite. Hierbei werden zwischen 100,- bis 650,- EUR monatlich über kooperierende Banken und Sparkassen bis zum zehnten Fachsemester ausgezahlt.

    Auch die Deutsche Bank bietet den „db StudentenKredit“an und gewährt eine Rückzahlungsfreiheit von einem Jahr während der Zeitspanne der Berufsfindung. Von der Deutsche Kreditbank gibt es den DKB-Bildungsfonds. Diesen können aber nur Studenten mit festgelegten Vordiplom-Noten erhalten.. Außerdem wird ein Empfehlungsschreiben ihres Professors verlangt.

    Von Verbraucherschützern wird aber geraten, einen Studienkredit nicht überstürzt abzuschließen. Thomas Bieler von der Verbraucherzentrale NRW sagte dazu: „Bei Umfragen der Studentenwerke stellte sich wiederholt heraus, dass finanzielle Unterstützung der Eltern und Einkünfte aus Nebenjobs immer noch einen Großteil des Studentenbudgets ausmachen“. Befinden sich Studenten in der Endphase ihres Studiums, können sie auch beim Bundesverwaltungsamt in Köln eine von den Eltern nicht abhängige Förderung von monatlich 300,- EUR für die maximale Dauer von zwei Jahren beantragen.

    Gleicher Rat kommt von der Finanzexpertin Kerstin Föller, Verbraucherzentrale Hamburg. Nach deren Ausführungen sollten genauestes adäquate Möglichkeiten einer Finanzierung geprüft werden. Sie rät auch davon ab, das gesamte Studium finanzieren zu lassen. „Da können sich sonst schnell Schulden in Höhe von 30.000 bis 40.000 Euro anhäufen“.

    Nicht nur beim Beginn der Rückzahlung unterscheiden sich die Angebote der Banken. Auch gibt es unterschiedlichste Zinssätze. Beispielsweise verlangt die SEB-Bank 7,99 Prozent, die Deutsche Bank 5,9 Prozent.

    Einige Banken bieten auch gesonderte Konditionen an. Bei der Dresdner Bank gibt es ein Belohnungssystem. Ein Prozent weniger Nominalzinsen zahlen jene Studenten, die ihr Examen mit “sehr gut” abschließen. Wird die gesamte Studienzeit im Ausland absolviert und verfügt man bereits über eine abgeschlossene Berufsausbildung, sind ebenfalls Zinsnachlässe möglich.

    Da laut Thomas Bieler die Kreditinstitute recht großzügig mit der monatlichen Auszahlungssumme sind, sollte die Höhe des Studienkredites so gering wie möglich gehalten werden.

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